Als die ersten Autos auf den Straßen knatterten, war die Empörung groß. Laut seien sie, stinken würden sie und sie seien so schnell, dass man ihnen nicht ausweichen könne. Die Menschen mochten nicht, was Carl Benz da 1886 erfunden hatte. Die ersten Fahrzeuge wurden neben Benzin mit Dampfkraft oder elektrisch betrieben. Als dann noch der Ottomotor auf den Markt kam, war die Richtung klar: Es wird mit Benzin gefahren, bei den LKW setzte man auf Diesel. Das Auto als Massenware kam mit dem Zweiten Weltkrieg in Gang, und dank Henry Fords Erfindung des Fließbandes bereits 1913 konnte es nach dem Krieg günstig produziert werden.
Am Otto- und am Dieselmotor änderte sich, mit Ausnahme der wenigen Autos mit Wankelmotor, erst einmal nichts. Dafür aber wurde eifrig an den anderen Teilen der Autos geforscht und fast jedes Jahr gab es neue Technologien. In den USA waren General Motors, Chrysler und Ford tonangebend, in Deutschland brachte Volkswagen mit dem Käfer eines der erfolgreichsten Autos der Welt heraus. Die anderen deutschen Hersteller – Mercedes, Audi, BMW und Porsche – verlegten sich schnell auf die gehobene Mittelklasse und vor allem Luxusautos. Noch heute zehren diese Firmen vom Image, das sie in den Nachkriegsjahren aufgebaut haben.
ABS und Servolenkung waren wichtige Erfindungen
Zu den großen Innovationen, die das Fahren erheblich verbesserten und sicherer machten, gehören die Servolenkung und das ABS. Der amerikanische Chrysler-Konzern war der Erste, der die Servolenkung serienmäßig einbaute. Damit war Lenken im Stand und in engen Kurven um ein Vielfaches einfacher. Das Antiblockiersystem wurde bereits in den 1960er-Jahren in ein Auto eingebaut, und zwar in den britischen Sportwagen Jensen FF. Heute sind sowohl Servolenkung als auch ABS in fast jedem Autor vorhanden. Weitere wichtige technische Neuerungen waren die Einspritzpumpe, Airbags, Katalysatoren und das ESP.
Eine weitere große Veränderung im Automobilmarkt kam durch die japanischen Autohersteller, die zunächst belächelt, dann gefürchtet wurden. Toyota und Honda konnte wesentlich günstiger produzieren, und ihr Prinzip der ständigen Verbesserung zahlte sich bald aus. Heute ist ein Großteil der amerikanischen Autos aus japanischer und koreanischer Produktion.
Neue Antriebe gefragt
Die nächste Generation der Hybridfahrzeuge begann mit dem Toyota Prius, der einen Otto- und einen elektrischen Motor hat. Das Modell wird mittlerweile in der vierten Generation gebaut und ist bei Stadtfahrern beliebt, weil es einen sehr niedrigen Verbrauch hat. Die meisten anderen Autohersteller taten sich mit der Technologie schwer, sahen keine Zukunft darin und beließen es bei Studien oder Testmodellen. VW hat den Golf GTW als Plug-in-Hybrid gebaut, Porsche den Cayenne als Hybrid veröffentlicht.
Aber diese Autos waren nur ein Übergang. Das elektrische Auto, so sagen viele, ist die Zukunft. Eine Firma, die von Softwareexperten und nicht Autobauern ins Leben gerufen wurde, bestimmt derzeit den Markt: Tesla. Das Unternehmen geht völlig neue Wege und hat bereits einige etablierte Firmen zum Nachdenken gebracht.